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Schule

8 Kandidierende für den Bundestag auf dem „Heißen Stuhl“

„Jetzt geht’s ab“, ruft ein Schüler aus dem Publikum, als Jan Nolte, Bundestagsabgeordneter und Direktkandidat der AfD, am Dienstagvormittag in der Christine-Brückner-Schule (CBS) den heißen Stuhlbetritt. Die Erwartung, dass es an Tag zwei des Wahlprojekts nun hitzig werden könnte, liegt spürbar in der Luft. Am Vortag haben sich bereits Ilka Deutschendorf (Die Grünen), Jochen Rube (FDP), Stefan Giebel (Die Linke) und Martin Graefe (Freie Wähler) den Schülerfragen gestellt. Nun sind neben Nolte auch Esther Dilcher (SPD), Jan Wilhelm Pohlmann (CDU) und Juri Kilian (BSW) an der Reihe.

Jede Klasse hatte sich zuvor mit dem Wahlprogramm einer Partei intensiv beschäftigt und zahlreiche Fragen formuliert. Die Schülerinnen, die sich mit Themenfeldern von Migration bis Umweltschutz vorbereitet haben, fragen auch bei der AfD kritisch nach, ohne dass sich Nolte aus der Reservelocken lässt. Keine Spur von Extremismus, keine Vorlage, um negativaufzufallen. Jan Nolte ist „darauf bedacht, bei den Kernthemen der Partei zubleiben, dabei aber nicht zu sehr ins Detail gehen zu müssen“ meint Organisator Heinz Helge Fach.

Insgesamt bleibt die große Konfrontation aus. Dafür kennen sich die Polit-Profis, die in unserem Wahlkreis 166 Waldeck kandidieren, zugut, um sich hier vor den rund 90 aufmerksamen Schülern eine Blöße zu geben. Lediglich kurzzeitig steigt die Temperatur, als Esther Dilcher sich mit den Aussagen ihres CDU-Kontrahenten Jan Wilhelm Pohlmann zu Migrationsthemenauseinandersetzt. Während Pohlmann die scharfe Linie seiner Partei vertritt, fokussiert sich die Sozialdemokratin auf ein grundlegendes Problem: Deutschland sei längst ein Einwanderungsland, doch noch immer werde vielen Menschen mit Migrationshintergrund das Gefühl gegeben, nicht dazuzugehören: „Integration ist eine gesellschaftliche Verantwortung, wir müssen das konsequenter angehen, sonst wird das Problem nur größer.“ Juri Kilian vom Bündnis Sahra Wagenknecht(BSW) betont, dass soziale Gerechtigkeit eine größere Rolle spielen müsse, um Spaltungen in der Gesellschaft zu verhindern.

Das Format des „heißen Stuhls“ ist straff getaktet: Zwei Minuten pro Antwort, dann gibt ein Zeitwächter das Zeichen zum Weitergehen. Am Montag sind dies Fabian Becker und Emmanuel Bushiri, am Dienstag Emily Geissler und Eileen Dietrich, alle aus der Klasse 7a. Damit keine Ausweichmanöver oder Behauptungen ohne Grundlage stehen bleiben, checken die stellvertretende Schulleiterin Birte Behr und Stufenleiter Bodo Löwenstein die Fakten im Hintergrund. Sie greifen – wenn auch nur selten nötig – ein, wenn Aussagen nicht mit der Realität übereinstimmen.

Die Veranstaltung wird am Ende von allen Kandidaten mit viel Lob bedacht, was besonders Heinz Helge Fach freut. Ihm geht es um mehr als bloße Wahlprogramme: „Wenn man bei Schülern die Begeisterung für Politik wecken will, dann muss man die Personen, die Politik machen, zu den Schülern bringen.“

An zwei Projekttagen zum Thema Demokratie wurden in derWoche zuvor Plakate zu den Wahlprogrammen erstellt, die in einer Ausstellung inder Alten Aula der Schule präsentiert werden und die Wahlentscheidungerleichtern sollen, bevor am 20. Februar die Juniorwahl stattfindet. Auch wennder „heiße Stuhl“ die erfahrenen Politiker nur selten in Verlegenheit bringenkonnte – das Interesse der CBS-Schüler an Politik lodert dank des in der Regioneinzigartigen Projekts so stark wie nie.

Sascha Hoffmann (HNA vom 7.2.25, mit freundlicherGenehmigung) mit Ergänzungen von Heinz Helge Fach

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