Mit diesem Appell richtete sich Oberst a.D. Jürgen Damm(VDK) an die Klassen 10a und 10b am Montag, den 19.03.23 immer wieder. Dies geschah im Rahmen der Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar, die an die Opfer der nationalsozialistische „Euthanasie“ erinnert.
Im Vorfeld der Exkursion verbrachten die beiden Klassen eine vorbereitende Doppelstunde mit Herrn Damm in der Schule. Hierbei gewährte Oberst Damm den Lernenden einen Überblick über die Arbeit in Hadamar in den 1940erJahren. So erfuhren die Schüler, dass in der damaligen Tötungsanstalt vor niemandem Halt gemacht wurde. Es wurden Menschen mit Behinderung, psychisch Erkrankte, Alte und Junge, Männer, Frauen und selbst Kinder nach Hadamar transportiert, um dort gezielt ermordet zu werden. Was aus heutiger Sicht als willkürliches Morden und menschenverachtende Handlung angesehen wird, bezeichnete die Nazi-Propaganda als „Gnadentot“. Oberst Damm machte den Lernenden sehreindringlich klar, dass es gesellschaftlich unabdingbar sei, dass niemand gesellschaftlich ausgeschlossen werden dürfe und verwies in diesem Kontext auf Artikel 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Weiterhin zeigte Oberst Jürgen Damm Parallelen zur heutigen politischen Entwicklung auf und appellierte immer wieder „Wehret den Anfängen“.
Die anschließende Besichtigung der Gedenkstätte Hadamar verdeutlichte den Schülern, dass das damalige Morden in unmittelbarer Nachbarschaft zu idyllisch gelegenen Wohnhäusern stattgefunden hatte. Hier mussten damals fast 15.000 Menschen ihr Leben lassen, weil es die nationalsozialistische Rassenideologie so wollte.
Ein anschließender Workshop ermöglichte es den Lernenden, sich in Kleingruppen mit Einzelschicksalen der in Hadamar getöteten Menschen zu beschäftigen. Hier gelangten die Schüler erneut zu der Erkenntnis wie rücksichtslos die Nationalsozialisten mit Menschen umgingen, die nicht der nationalsozialistischen Vorstellung eines idealen Menschen entsprachen. Gleichzeitig wurde auch klar, welch großen Wert unsere heutige demokratische Freiheit hat, die wir nur bewahren können, wenn wir den Anfängen wehren.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle Oberst a.D. Jürgen Damm für die langjährige Zusammenarbeit mit der Christine-Brückner-Schule und für seinen persönlichen und unermüdlichen Einsatz unsere Schülerinnen und Schüler über die Schrecken und Verbrechen der Nazi-Herrschaft aufzuklären. Oberst Damm leistet durch seine Arbeit einen großen Beitrag zur demokratischen Bildung und Erziehung unserer Schüler.
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